Tipps für die Ideengenerierung

Tipps für die Ideengenerierung

Bei der Ideengenerierung geht es nicht darum, aus 100 Ideen die beste herauszufiltern. Der Blick soll nicht eingeschränkt, sondern geweitet werden.

Damit Deine “Ideation Session” ihr Ziel nicht verfehlt, achte auf ein paar Dinge:

1. Viel hilft viel

Bei der Sammlung von Ideen ist es nicht wichtig, wenige unanfechtbare Analysen vorzutragen. Es geht vielmehr darum, möglichst zahlreiche Optionen und Perspektiven zu sammeln, so dass eine hohe Bandbreite an Optionen der Gegenstand späterer Analysen werden kann. Qualität spielt hierbei also eine der Quantität nachgeordnete Rolle.

2. Bewertungen müssen draußen bleiben

Damit ein möglichst breites Spektrum an neuen Perspektiven, kreativen Einfällen und Opportunitäten entstehen kann, sollten einzelne Ideen nicht bewertet werden. Gute oder schlechte Ideen gibt es im Kontext einer Sammlung möglichst vieler Denkoptionen einfach nicht.

Die vorschnelle Bewertung und Zensur von Ideen führt ohnehin nur dazu, dass Teilnehmer abgeschreckt werden könnten oder sich Personen nicht aus der Defensive bewegen. Finger weg von vorschnellen Bewertungen.

3. Vorbereitung erlaubt

Wenn sich Teilnehmer einer Ideation-Session bereits im Vorfeld individuelle Gedanken anstellen konnten, kommen oft andere / zusätzliche Ideen auf den Tisch. Somit ist es sinnvoll, wenn zusätzlich bereits vor der Veranstaltung ein Aufruf zur individuellen Vorbereitung erfolgt. Die Vorzüge der konzentrierten Eigenleistung und dynamischen Gruppenleistung lassen sich optimal in einem hybriden Ansatz kombinieren.

4. Time Boxing?

Time Boxing kann helfen, ist aber nicht zwingend notwendig. Es kommt auf die Teamdynamik und die Moderation an. Wichtig ist, dass eine Idee nicht länglich im Detail besprochen wird und der Diskurs andere zu langweilen beginnt. Dann wird die Chance auf viele, bunte Denkoptionen vertan. Somit geht es darum, dass eine Situation hergestellt wird, die das zügige Erfassen vieler Ideen möglich macht. Wenn der Gruppe dabei Time Boxing hilft, ist es eine gute Wahl, die Vorstellung einer Idee zeitlich zu limitieren.

5. Sei prägnant

Jede Idee wird am besten schriftlich oder visuell (etwa in Form einer Skizze) fixiert. Hier gilt, dass Ideen nicht als Roman, sondern pointierter Text festgehalten werden sollten. Bei der Sammlung vieler Ideen helfen kurze Texte (z.b. in Form einer Headline) Überblick zu wahren. Viele Teams schwören daher auf die Verwendung von Post-It's, also bunten und kleinen Zettel, die man hier und dort hin kleben kann. Wenn der Inhalt dieser Zettel für alle Beteiligten lesbar bleiben soll, dann findet dort nicht viel mehr als ein Satz Platz.

Wenn man z.B. später Ideen inhaltlich in Clustern gruppieren will (~ Affinitätsdiagramm), sind kurze Headlines oder Slogans griffiger und unterstützen bei der Memorierung einer Idee.

6. Sei verwegen

Neue Blickwinkel eröffnen sich oft zufällig. Weil das eine zum anderen führt. Bei der Suche nach neuen Ideen sind Verrücktheiten oder wilde Ideen somit kategorisch erlaubt. In diesem Kontext erwähnenswert: Ideenarbeit darf und sollte Spaß machen und Neugier wecken!


Die Sammlung neuer Ideen ist ein anderer Vorgang als die Qualifikation der besten Ideen. Das Ziel ist bei der Sammlung daher nicht, einen möglichst engen Raum anhand von 2-3 Kriterien zu definieren, in welchem dann der vermeintlich beste Vorschlag gesucht werden soll. Viel grundlegender geht es darum, den Blick auf unbekannte Optionen auszuweiten und die Grundstoffe für neues Denken zu erarbeiten. Das klappt nur, wenn “Fehler” und abwegige Ideen sehr willkommen geheißen werden und sich die Gruppe nicht in Details festbeißt.


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